{Interview} Wie wird man Autorin? – Ein Interview mit Melanie Raabe



Um euch Melanie kurz vorzustellen. Ich habe sie auf der Leipziger Buchmesse kennenlernen dürfen und sie war mir von Beginn an sympathisch, wodurch ich einfach nicht widerstehen konnte und ihr Buch einfach lesen musste. Obwohl ich gar nicht so für Thriller zu haben bin ;) Und ich wurde nicht enttäuscht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie gesagt, ich bin kein Thrillerfan, war ich aber so in die Geschichte vertieft, dass ich es dann irgendwann in einem Rutsch fertig gelesen habe. Falls euch meine Meinung interessiert oder ihr einfach mal wissen wollte worum es geht, kommt ihr hier zu meiner Rezension.

Oje, wieder geschwafelt. Zurück zu Melanie. Sie ist eine Kölner Autorin, die mit „Die Falle“ im März ihren Debütroman im btb-Verlag veröffentlicht hat. Aber den Rest kann sie euch bestimmt besser erzählen als ich. :)

  1. Hallo Melanie, kurz zu deiner Person. Wer bist du und wer wärst du gerne?

Hi, mein Name ist Melanie Raabe. Ich bin Autorin, Bloggerin und Journalistin. Leserin. Wahl-Kölnerin. Enthusiastin. Aber vor allem: Autorin. Und genau das wollte ich auch immer sein. Insofern bin ich momentan wunschlos glücklich und freue mich, einfach meine Arbeit tun zu können. Wobei – vielleicht wäre ich gerne die bestmögliche Version meiner selbst. (Ich arbeite dran!) :-)


  1. Wie bist du auf die Idee zu „Die Falle“ gekommen?

    Mir hat mal jemand von einer Autorin erzählt, die nie das Haus verlässt. Ich dachte sogleich, dass das eine tolle Protagonistin für einen Roman wäre. Alles Weitere ergab sich von diesem Startpunkt aus.

  2. Planst du gerade noch weitere Bücher?
Oh ja. Ich schreibe gerade meinen zweiten literarischen Thriller. Er wird im Herbst 2016 bei btb erscheinen.

  1. Wie lange hast du an „Die Falle“ geschrieben?
Ganz intensiv habe ich etwas über ein halbes Jahr daran geschrieben.


Aber nun zum Titel des Interviews „Wie wird man Autorin?“. ;)


  1. Wie kam es dazu, dass du ein Buch schreiben wolltest?
Ich schreibe schon seit vielen Jahren. Schreiben ist meine Art, mich auszudrücken. „Die Falle“ ist zwar mein erstes Buch, das bei einem großen Verlag erscheint, aber es ist der insgesamt fünfte Roman, den ich geschrieben habe.

  1. Wie hält man durch? Kannst du uns ein paar Tipps geben?
Für mich ist das Durchhalten einfach, weil ich sehr, sehr gerne schreibe und unglaublich unglücklich bin, wenn ich mal keine Zeit dafür finde. Ich könnte niemals ein 350 Seiten langes Werk hervorbringen, wenn ich keinen Spaß am Schaffensprozess hätte. Ganz ehrlich? Wenn ich mich zum Schreiben zwingen oder disziplinieren müsste, dann würde ich mir vermutlich eine andere kreative Sparte suchen, an der ich mehr Freude habe. Das Leben ist kurz, und wir unterliegen alle so vielen Zwängen. Kunst und Kreativität sollten einem etwas geben – und nicht noch ein weiterer Zwang sein, den wir uns auferlegen.

  1. Planst du deine Bücher oder schreibst du so wie es gerade kommt?
Beides! Ich mache mir einen groben Plan, aber ich gestehe mir zu, ihn jederzeit beim Schreiben über den Haufen zu werfen, wenn mir etwas Besseres einfällt. Ich versuche, mir da eine Leichtigkeit zu bewahren. Spielerisch an die Dinge heranzugehen.

  1. Gibt es für dich immer nur „den einen“ Handlungsstrang oder hast du zwischendurch die Handlung verändert?
Den groben Aufbau der Handlung habe ich nicht angetastet, aber der Weg, der zwischen Ausgangssituation und Ende liegt, hat viele Biegungen genommen, die ich nicht vorhersehen konnte.

  1. Wie arbeitest du? In welcher Umgebung? Musik? Ein bestimmtes Lied? Oder vollkommene Stille?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich arbeite viel an meinem Küchentisch, manchmal aber auch im Café. Bestimmte Kapitel vertragen Musik, bei anderen brauche ich komplette Stille. Als ich „Die Falle“ geschrieben habe, habe ich allerdings besonders viel Radiohead gehört. Oft viele Stunden am Tag in einer Endlosschleife.

  1. Wie waren deine ersten Erfahrungen mit Verlagen? Wie lief es mit deinem Manuskript?
Mit meinen früheren Manuskripten habe ich zahllose Absagen eingefahren. Mit meinem jetzigen Buch hingegen platzte plötzlich der Knoten, und es gelang meinem brillanten Literaturagenten, es auf Basis von Exposé und Leseprobe an meinen jetzigen, wunderbaren Verlag zu vermitteln.

  1. Wie gehst du mit Schreibblockaden um?
Ich glaube nicht an Schreibblockaden. Wenn ich an einer Stelle nicht weiterkomme, dann lasse ich dieses Kapitel erst einmal liegen und arbeite anderswo weiter. Wenn ich dann zu besagter Textstelle zurückkehre, haben sich die Schwierigkeiten meist von alleine behoben und ich weiß, was zu tun ist. Und wenn ich mal gar nicht weiterkäme, würde ich aufstehen, meinen Schreibtisch verlassen und etwas vollkommen anderes machen – möglichst ohne weiter über den Text zu grübeln. Ich würde einen Spaziergang machen, eine Freundin anrufen, Musik hören, einen Kuchen backen, zum Yoga gehen. Das Unterbewusstsein präsentiert einem anschließend meistens eine Lösung, wenn man danach an den Schreibtisch zurückkehrt.

 

Vielen Dank an Melanie für den kleinen Einblick in das Leben einer neuen Autorin. Ich hoffe, dass das Interview den angehenden Autoren  Mut gemacht hat und ihr bald auch eure Bücher veröffentlichen könnt! Und natürlich wünsche ich auch Melanie viel Glück mit ihren weiteren Büchern und hoffe, dass sie noch viele gute Bücher veröffentlichen kann!


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