Einzelband
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404169580
Carrie White. Gehänselt. Verarscht. Und Opfer von Mobbing.
Alles begann damit, dass sie von einer streng gläubigen
Mutter erzogen wurde, die Brüste als Schmutzkissen bezeichnet und der Meinung
ist nur Sünderinnen würde ihre Periode bekommen. Und genau so beginn der Schlamassel.
Nach dem Sportunterricht gehen die Mädchen zusammen Duschen und ausgerechnet
dort beginnt Carries erste Menstruation. 16-jährige Mädchen sind weder nett
noch einfühlsam, nein, sie sind gemein! Sie bewerfen Carrie mit Tampons und
Binden, während sie denkt, dass sie verbluten würde, weil ihre Mutter sie nie
aufgeklärt hat. „Stopf es zu! Stopf es zu!“. Die Sportlehrerin setzt diesem
Spektakel ein Ende und Carrie wird nach Hause geschickt.
Ab diesem Moment hat es sich die Sportlehrerin zur Aufgabe
gemacht die Mädchen, die an diesem seelischen Gewaltakt beteiligt waren, dafür
büßen zu lassen. Nachsitzen bei einer Sportlehrerin. Jeder weiß wohl wie das
aussehen wird.
Während Carrie langsam beginnt zu lernen ihre
telekinetischen Fähigkeiten kontrolliert einzusetzen, überlegt Sue, die
ebenfalls an dem Dusch-Spektakel beteiligt war, sich zu überlegen wie sie das
ganze wieder gut machen kann. Sie überredet ihren Freund Tommy mit Carrie zum
Ball zu gehen, damit Carrie endlich einmal aus ihrem Schneckenhaus befreit
wird. Doch damit beginnt das Grauen.
Jeder von uns kennt vermutlich die Geschichte um Carrie.
Entweder aus den Filmen von 1976, 2002, 2013 oder ganz klassisch aus dem Buch.
Ich habe keinen dieser Filme gesehen, also kann ich auch keinen Vergleich
anstellen. Mir wurden nur ein paar Unstimmigkeiten berichtet, aber welche
Verfilmung hat die nicht? Aber nun zurück zum Buch. Dieses Buch wird aus
verschiedenen Sichten erzählt und unterbrochen von Zeugenaussagen, Interviews
und Buchausschnitten, die aber alle schon NACH dem Ball spielen. Das heißt, von
vornherein wissen wir Carrie begeht ein Massaker. Ok, an den Filmen kommt man
schon durch Trailer nicht vorbei, also weiß man es. Aber trotzdem ist es für
mich sehr störend gewesen, wenn man gerade einen Bezug zu Carrie findet, einen
Buchausschnitt darüber zu lesen, dass alle Carrie für des Teufels Tochter
halten und Telekinese endlich mal ordentlich wissenschaftlich untersucht werden
soll und es eigentlich rezessiv vererbt wird und nur bei Frauen ausbricht.
Ja, toll…danke, merk ich mir.
Als es am Ende nach dem Blutbad endlich spannend wäre zu
erfahren was Carrie denkt und woher sie weiß wo sich alle befinden, da wird die
Geschichte von Zeugenaussagen unterbrochen und die Geschichte wird
hauptsächlich aus der Sicht von anderen geschildert.
Alles in allem muss ich leider sagen, dass mich das Buch
enttäuscht hat. Die Filme leben vermutlich aus den Bilder und dem Blut, aber
hier wurde mir nichts davon vermittelt. Ich hätte mir mehr erwartet. Für mich
ist es irgendwie kein richtiger Stephen King.
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