{Rezension} Die Falle von Melanie Raabe





Einzelband

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Verlag: btb Verlag

ISBN: 978-3442754915











Was bewegt jemanden dazu sich jahrelang in sein Haus zurückzuziehen?

Linda ist eine erfolgreiche Autorin, lebt aber seit Jahren zurückgezogen.

Der Mord an ihrer Schwester hat sie stark traumatisiert und der Gedanke daran, dass der Mörder nach so vielen Jahren noch auf freiem Fuß ist, verfolgt sie bin in ihre Träume. Es kam schleichend, doch nun kann sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Die Angst schnürt ihr die Kehle zu. Ihre Einkäufe lässt sie sich von ihrer Assistentin bringen, den Garten von einem Gärtner instand halten und reist mithilfe von Dokumentationen und Bildbänden in andere Länder.

Während einer imaginären Italienreise schläft sie ein und erwacht mit dem Gesicht eines Monsters vor den Augen. Tagelang verfällt sie in Depressionen, bis sie merkt, dass sie sich dieses Monster nicht eingebildet hat. Sie hat damals, als sie die Leiche ihrer Schwester fand, das Gesicht ihres Mörders gesehen und eben dieses Gesicht strahlte ihr vor einigen Tagen aus dem Fernseher entgegen.

Nun fasste Linda den Entschluss, nachdem die Polizei den Mörder nicht finden konnte, würde sie ihn in eine Falle locken.

Auf der Leipziger Buchmesse habe ich die sehr sympathische Autorin Melanie Raabe kennengelernt. Sie erzählte davon, dass sie gerade ihren Debütroman veröffentlicht hat. Da ich sehr gerne neue Autoren kennenlerne, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch in dieses Buch einmal hinein zu schnuppern. Nachdem ich mir durchgelesen habe worum es in dem Buch geht, war ich sehr gespannt auf die Geschichte, obwohl ich eigentlich nicht so für Thriller zu haben bin. Die Idee hat mir einfach gefallen und daher musste ich es einfach lesen.

An sich ist Linda eine phantasievolle und gutmütige Frau, die das Leben genoss, bis der Mord ihrer Schwester sie so sehr aus der Bahn warf, dass sie sich immer weiter zurückzog. Wobei ich ihr Verhalten wirklich nachvollziehen kann, finde ich es traurig, denn nur die Veränderung von einigen Gegebenheiten hätten sie vor der auferlegten Einsamkeit bewahren können. Man sieht sehr gut den Gradwandel, der die eigene Zukunft beeinflussen kann. Sie ist tiefgründig und zielstrebig, denn kaum hat sie sich etwas vorgenommen, so überwindet sie sogar ihre Ängste um ihre Ziele zu erreichen. Linda macht einem sowohl Mut, als auch Angst davor, zu was wir werden können, wenn wir uns einer geliebten Person beraubt fühlen.

Die Idee dieser Geschichte ist wirklich fesselnd, da wir neben Lindas Erlebnissen, auch einen Einblick in einen Roman bekommen, den sie im Buch schreibt. So erfahren wir Dinge über sie, die sie uns so nicht sagt. An manchen Stellen bekommt man einen Einblick in ihr altes Leben und wie glücklich sie war und es ist erschreckend zu sehen wir sehr sich ein Mensch selbst behindern kann. Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, da es einige Zeit dauert, bin es wirklich spannend wird. Wir landen zu Beginn quasi in einer Kennenlernphase, in der wir Linda und ihre Geschichte verstehen lernen.

Am Ende konnte mich die Geschichte vollauf überzeugen. Einen kleinen Abzug gibt es von mir, für den etwas stockenden Anfang. Aber Linda ist eine so spannende Persönlichkeit, dass ich sie auf ihrem Weg einfach  begleiten wollte. Sowohl Idee, als auch Umsetzung sind für einen Debütroman klasse. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen. Es lohnt sich.






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