{Interview} Ute Jäckle - Die Autorin von „Verloren in der grünen Hölle“

Vor ein paar Tagen habe ich den wunderbaren Debutroman von Ute Jäckle beendet. Meine Rezi dazu findet ihr hier
Und da ich euch das Buch schon vorgestellt habe, möchte ich euch die sehr sympathische Autorin nicht vorenthalten. Eine Autorin, die einfach aus der Liebe zur Geschichte mit dem Schreiben begonnen hat. Was gibt es schöneres?

Du, als Person

 

Stell dich doch kurz vor.

Also, mein Name ist Ute Jäckle, ich bin verheiratet, habe 2 Kinder und lebe in einer 9000 Seelen Gemeinde in Baden-Württemberg.


Liest du in der Freizeit selbst viel?

Ich habe schon immer gerne und viel gelesen. Schon als Kind habe ich zehn Bücher im Monat verschlungen. Seit ich meinen Kindle habe, ist die Versuchung noch größer, weil es so viele tolle Bücher gibt. Also lade ich mir dauernd eins herunter und lese manchmal zwei oder drei gleichzeitig. Dafür schaue ich nicht viel fern.



Wenn ja, was sind deine Lieblingsbücher?

Ich mag schon auch gerne, was ich schreibe, Liebesromane, Romantic Thrill, gerne auch mal was Historisches oder ein humorvolles Buch.

Das Schreiben selbst



Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ganz spontan, als ich im Jahr 2011 plötzlich während eines Badeurlaubes am Strand die Idee zu „Verloren in der grünen Hölle“ hatte. Plötzlich entstand diese Geschichte vor meinem inneren Auge und der Drang in mir erwachte, sie aufzuschreiben. Als wir aus dem Urlaub zurück waren, habe ich sofort damit angefangen und erst aufgehört, als das Wörtchen „Ende“ darunter stand.

Wie hast du es geschafft durchzuhalten?

Am Anfang hatte ich mir hundert Seiten zum Ziel gesteckt, ich hatte absolut keine Erfahrung mit dem Schreiben und keine Ahnung, wie viele Seiten meine Idee überhaupt hergab. Ich hatte mir keinen Plot aufgeschrieben, (wusste zu der Zeit nicht mal, was das bedeutet *lol*). Sondern hatte die Geschichte im Kopf und dann kam immer mehr und mehr und ich habe jeden Tag stundenlang geschrieben, ich glaube es waren täglich um die zwanzig Seiten. Irgendetwas in mir trieb mich weiter an. Irgendwann war ich dann in der Geschichte auch so weit vorangekommen, dass ich dachte: Jetzt kannst du nicht mehr aufhören, nun musst du das bis zum Schluss durchziehen. Nach drei Monaten stand mein erster Entwurf, ein 800 Seiten Wälzer, dem noch viele Überarbeitungsgänge folgen sollten. Hätte ich vorher gewusst, wie viel Arbeit tatsächlich in so einem Buch steckt, ich weiß nicht, ob ich es überhaupt aufgeschrieben hätte. Aber jetzt bin ich total glücklich und froh darüber.

Hast du bereits weitere Ideen, für andere Bücher?

Ich habe sogar schon drei weitere Manuskripte fertig. Eines davon ist die Fortsetzung von „Verloren in der grünen Hölle“. Das andere ist ein Zeitreiseroman ins 12. Jahrhundert und dann habe ich mich mal ins humorvolle Genre gewagt, und einen humorvollen Liebesroman geschrieben.

Wie schreibst du? Ruhig, läuft Musik oder sogar am Küchentisch während deine Kinder um dich herum toben?

Am liebsten ist es mir, wenn absolute Stille beim Schreiben um mich herrscht, was mit zwei Kindern nicht immer einfach ist. Da fällt schon mal einer aufs Knie und muss verarztet werden, gerade dann, wenn man so richtig schön im Schreibfluss ist. Deswegen habe ich meine Schreibzeiten auf den Vormittag verlegt, wenn die Kinder in der Schule sind, und das klappt auch ganz prima. Dann sitze ich am Esszimmertisch und tippe drauflos.
  
 Wie lange hast du gebraucht um deinen Debutroman zu beenden?

3 Monate für den ersten Entwurf und für die Überarbeitung zwei Jahre. Das hat sich gezogen, denn es gab wirklich viel zu überarbeiten und umzuformulieren. Ich musste mir erst einmal das Schreibhandwerk beibringen, ehe ich in der Lage war, meinen Roman so hinzubekommen, wie er heute zu lesen ist. Das hat lange gedauert und an die fünfzig Überarbeitungsgänge erfordert, was wirklich mühsam war.

Dein Buch an sich

 
Wie bist du auf die Idee zu diesem Buch gekommen?


Ganz spontan während eines Urlaubes in der Türkei. Ich erinnere mich noch daran wie aufgeregt ich
war, als mir immer mehr Szenen und Figuren in den Sinn kamen. Vorher hatte ich noch nie etwas verfasst in dieser Richtung, nicht einmal daran gedacht.

War es dir wichtig Elena als Charakterin mit Ecken und Kanten zu schaffen?

Elena hat sich eigentlich selbst erschaffen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung vom Figurenaufbau muss ich gestehen, aber in meiner Fantasie war Elena von Anfang an ein störrisches und vorlautes Geschöpf, das sich damit immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ich glaube, wenn Elena diesen Charakter nicht hätte, gäbe es die Hälfte der Szenen im Buch gar nicht.

Wieso hast du Rico als äußerlich so unterschiedlich geschaffen? (Warum blond?) Sollte er sich von der Menge abheben?

Auch Rico hat sich selbst erschaffen. Ich fand es spannend, einen blonden Kolumbianer aus einer Gruppe von dunkelhaarigen Menschen herausstechen zu lassen. In meiner Fantasie hat das sehr gut ausgesehen. :) Damals habe ich mir überhaupt keine Gedanken über irgendwas gemacht, muss ich zugeben. Heute muss ich sagen, dass sich Rico durch dieses Merkmal im Roman schon hervorhebt. Es macht ihn auffällig und vielleicht spielt auch ein klein wenig meine optische Männervorliebe eine Rolle. ;-)

Hast du beim Schreiben alternative Enden parat gehabt, oder gab es für dich nur das eine Ende?

Oje, ich weiß gar nicht, ob ich das verraten soll, denn es ist wirklich chaotisch gewesen damals. Ursprünglich hatte ich das Buch mit zwei Enden geschrieben, bis einige schreiberfahrene Leute mir gesagt haben, dass das überhaupt nicht geht. Der Leser möchte ein Ende haben und nicht zwei. Das kam eigentlich daher, dass mein Roman in der Urfassung ein sehr trauriges Ende nahm. Was mich selbst so traurig stimmte, dass ich mir überlegte, wie die Geschichte eigentlich ausgegangen wäre, wenn sie an einem bestimmten Punkt im Buch eine andere Wendung genommen hätte. Da ich mich auch nur schwer von meinen Protas lösen konnte, habe ich begonnen auch diese Version aufzuschreiben, weil ich selbst neugierig war. Dann stand ich da mit zwei Enden und war total unzufrieden, also habe ich Szenen rausgeworfen, den Plot gedreht, neue Figuren eingefügt, andere eliminiert, aus beiden Versionen Szenen vermischt und schließlich stimmte überhaupt nichts mehr. Plotlöcher, so tief wie der Marianengraben, haben sich vor mir aufgetan, die ich alle stopfen musste. Aber irgendwann habe ich auch das hinbekommen und hatte die heutige Version in Händen, mit der ich sehr glücklich bin und weshalb ich auch heute froh bin, dass ich es umgeschrieben habe.


 Ich hoffe euch hat dieses kleine Interview gefallen!




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