Einzelband
Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Diana Verlag
Originaltitel: The Dog Year
Aus dem Amerikanischen von Jutta Swietlinski
Ein Moment, ein Wimpernschlag und
schon hat sich das Leben komplett gewandelt. Kann man sein Leben Gott
anvertrauen, wenn er, in dem Moment, als er das Steuer übernehmen sollte,
versagt hat? Und wenn man sich nicht auf Gott verlassen kann, auf wessen Hilfe
kann man dann überhaupt bauen?
Diese und andere Fragen muss Lucy
sich stellen, nachdem sie ihrem Mann und ihr ungeborenes Kind bei einem
Autounfall verloren hat. Doch eine Phase der Trauer scheint sie sich selbst
nicht gönnen zu wollen, denn sie versteckt sich in ihrer Arbeit, um jedem
Gedanken zu ihrem Verlust verdrängen zu können. Doch dieser hat ein Verhalten
bei ihr hervorgerufen, durch das sie Gefahr läuft ihren letzten Halt im Leben
zu verlieren – ihren Job. Sie wird vor die Wahl gestellt: Therapie oder
Kündigung. Die Wahl fällt ihr einfach, doch die Umsetzung ist umso schwieriger
für sie, da sie glaubt ihre Probleme allein bewältigen zu können.
Als sie auf dem Parkplatz von
Walmart in ihrem Auto sitzt, sieht sie einen kleinen Hund über den Parkplatz
flitzen. Einer Eingebung folgend, läuft sie dem Hund nach und befreit ihn,
nachdem er in einem Zaun stecken geblieben ist. Lucy beschließt ihn mit nach
Hause zu nehmen und später Plakate aufzuhängen, um den Besitzer des Tieres zu
finden.
Wird Little Dog es schaffen, dass
Lucy wieder an die Liebe glaubt und sich von anderen helfen lässt?
Ehrlich gesagt hat mich das Cover
und der Titel des Buches schon angesprochen, bevor ich überhaupt wusste worum
es geht. Und obwohl ich eher selten solche Bücher lese, hat mich die Leseprobe
doch überzeugen können. Daher musste ich diesem Buch einfach eine Chance geben
und wurde nicht enttäuscht.
Lucy ist eine sehr eigensinnige
Protagonistin. Zwar kann ich mir ihren Schmerz über den Verlust nicht
vorstellen, aber ihr strikte Weigerung Hilfe anzunehmen, war
gewöhnungsbedürftig. Für sie war ihr Mann die Liebe ihres Lebens, wodurch sie
sich nicht vorstellen kann jemals einen anderen zu lieben. Diesen Gedanken
finde ich zum einen sehr schön, aber er bereitet einem auch die Sorge, dass sie
sich nie wieder jemandem nähern wird. Lucy sagt, dass sie ihr Leben gut ohne
Freunde meistern konnte, da sie bis zu dem Unfall alles hatte was sie brauchte
– einen liebenden Ehemann und einen Bruder mit dem sie über alles reden konnte.
Doch was nützt einem jemand mit dem man reden kann, wenn man eigentlich nur
noch schweigen möchte? Nun steht sie nahezu alleine da und ist sich nicht
sicher, ob sie das ändern kann oder will.
Die anderen Charaktere im Buch
sind, im Gegensatz zu Lucy, sehr aufgeschlossen und jeder spielt seine eigene
wichtige Rolle in ihrem zukünftigen Leben. Von zurückhaltend bis extrovertiert
ist alles dabei. Und obwohl sie es nie zugeben würde, sind gerade diese
Menschen, die sie zuvor so verurteilt hatte, ihre Rettung. Neben dem Kampf um
ein normales Leben, zeigt dieses Buch auch, wie normal Menschen sein können,
denen wir es nie zugetraut hätten. Es versucht mit Vorurteilen aufzuräumen und
gibt uns eine wichtige Nachricht mit auf den Weg.
Ihr wollt wissen welche Nachricht
es ist? Dann lest rein und lasst euch von Little Dog durch eine Geschichte
führen, die ihr so vielleicht gar nicht erwartet habt. Für mich ist dieses Buch
ein absolutes Highlight gewesen und ich kann es euch nur ans Herz legen. Aber
legt euch Taschentücher bereit, denn es wird sehr emotional!
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