Einzelband
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Knaur HC
Originaltitel: Recipes for Melissa
1994 – Eleanor ist vom Schicksal
gebeutelt. Obwohl sie noch jung ist, einen liebevollen Ehemann und eine
bezaubernde Tochter hat, muss sie dem Tod ins Auge blicken – sie hat Krebs. Da
sie der 8 jährigen Melissa nicht zumuten möchte, ihrer Mutter wissend beim
Sterben zusehen zu müssen, beschließt sie, dass ihr Kind von der Krankheit
nicht erfahren soll. So entgeht Melissa die Möglichkeit sich von ihrer Mutter
zu verabschieden und Eleanor ist sich bewusst, dass ihre Tochter ihr dies
vermutlich ewig vorhalten wird. Doch ein paar letzte glückliche Tage sind ihr
wichtiger als alles andere. Die Überlegung, wie sie sich dennoch verabschieden
kann, bringt sie dazu ihrer Tochter ein Buch zu hinterlassen – gefüllt mit
Rezepten und ihrer Geschichte.
2011 – Nichts scheint momentan in
Melissas Leben einfach zu sein. Ihr Freund macht ihr einen Antrag, den sie
ablehnt. Soll sie eine Freiberuflichkeit einer Festanstellung vorziehen? Und
die Tatsache, dass ein Anwalt ihr an ihrem 25. Geburtstag ein Buch ihrer
verstorbenen Mutter aushändigt, macht alle diese Dinge nicht einfacher. Sie
weiß nicht, ob sie dieses Buch lesen will. Der Groll, den sie ihrer Mutter
gegenüber hegt, flammt erneut auf und vermischt sich mit Erinnerungen, die sie
längt verloren glaubte.
Eine liebende Mutter, eine
furchtbare Krankheit und die Liebe einer Mutter. All dies wurde einem in diesem
Buch versprochen. Eine Geschichte die einem ans Herz geht und Emotionen weckt,
wie ein Buch es nur selten schafft.
In diesem Buch gibt es 4
Protagonisten. Eleanor, ihrem Mann Max, ihre Tochter Melissa und dessen Freund
Sam. Jeder von ihnen bringt seine eigene Geschichte und seine eigenen Motive
ein.
Eleanor ist eine starke, aber
verzweifelte Frau. Ihre Krankheit belastet sie sehr, aber noch mehr scheint sie
der Gedanke zu quälen, dass sie nicht für ihre Tochter da sein kann. Die Szenen
die sie in ihr Buch schreibt sind wunderschöne Erinnerungen, die sie Melissa
hinterlassen möchte. Doch leider scheint sie alle Erinnerungen an ihre Mutter
verdrängt zu haben, wodurch immer wieder Zweifel in ihr aufkommen, ob diese
Zeilen sie an etwas erinnern oder ob sie es sich nur einredet. Melissa ist sehr
stur und verheimlicht viele Dinge, wodurch sie die Menschen in ihrer Umgebung
wiederholt verletzt. Ich hatte so meine Probleme ihr Sympathien entgegen zu
bringen, da sie ständig mauert, wenn ihr Freund sich ihr nähern möchte. Für den
Leser ist es recht deutlich wo ihre Probleme liegen, aber sie selbst scheint
dies nicht sehen zu wollen. Umso ärgerlicher ist es, weil ich ihren Freund und
ihren Vater umso sympathischer fand. Max versucht sein Leben weiter zu leben
und Sam will sein Leben mir ihr verbringen. Beide sind mir sehr ans Herz
gewachsen, aber zum Schluss konnte sich auch Melissa ihren Platz verdienen.
Schon recht früh hat dieses Buch
die Tränen zum Fließen gebracht, aber schwächelte doch etwas in der Mitte.
Melissas Verhalten hat dem Buch einen starken Dämpfer versetzt und hat die
Emotionen, die durch Eleanor rübergebracht wurden, wieder beiseite gewischt. Die
Rezepte in dem Buch sind meiner Meinung nach sehr schön. Sie vermitteln
wunderbar die Liebe eine Mutter ihrer Tochter hinterlassen möchte. Am Ende
versucht die Autorin irgendwie noch schnell alles Mögliche aufzuklären und zu
erzählen, was es zu erzählen gibt. Das war meiner Meinung nach etwas zu viel
des Guten, aber allen in allem war das Ende sehr berührend und ein schöner
Abschluss.
Obwohl ich mir mehr erwartet
hätte, war es doch ein berührendes und sehr emotionales Buch. Die Liebe einer
Mutter, die 17 Jahre in einem Buch auf ihre Erfüllung wartet und nicht nur das
Herz ihrer Tochter, sondern auch das der Leser erweicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen